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Das Blomberger Stadtarchiv im Porträt

Archivar Dieter Zoremba erklärt, was die Aufgaben des Stadtarchivs sind und was interessierte Bürger in den Kartons voller historischer Dokumente erwartet.

Wie sah die Nelkenstadt vor 200 Jahren aus? Was trugen Blomberg Kinder in den 1930er-Jahren? Auf diese und viele weitere Fragen finden Bürger Antworten im Blomberger Stadtarchiv. Als Teil der Stadtverwaltung wurde der Grundstein des heutigen Archivs in den späten 1940er-Jahren, mit der Auflistung der damals vorhandenen Akten aus dem Rathaus, gelegt. Und damit nahm die Entwicklung des Archivs ihren Lauf.

„Ein Archiv ist das Gedächtnis der Stadt“, sagt Blombergs Stadtarchivar Dieter Zoremba, bewahrt es doch die Erinnerungen an die Vergangenheit auf. In der ehemaligen Synagoge Im Siebenbürgen sind aber nicht nur Dokumente aus der Blomberger Verwaltung zu finden. „Für ein Archiv ist es überaus wichtig, dass neben den hochoffiziellen Unterlagen etwa auch Fotos, Plakate und diverse Aufzeichnungen von Vereinen, Firmen und Privatpersonen vorliegen. Denn erst durch diese Dokumente können wir die ganze Lebenswirklichkeit der Menschen in früheren Zeiten nachvollziehen“, so der Experte.

Das Blomberger Stadtarchiv lebt von historischen Papieren, Bildern und sonstigen Unterlagen, die Bürger in ihrem Zuhause finden und bei Dieter Zoremba einreichen. „Dabei geht es nicht primär darum, Nachweise aus der Vergangenheit vorbeizubringen. Dokumente aus der Gegenwart sind ebenso wichtig, denn auch sie sind in 100 Jahren einmal alt und lassen dann auf die heutige Zeit schließen“, so der Archivar. Amtliche Schriftstücke aus der Verwaltung erhält Zoremba nach der gesetzlich vorgeschriebenen Aufbewahrungsfrist. Dabei selektiert der Fachmann, welche Informationen für die historische Überlieferung der Stadt in Zukunft wichtig und aufschlussreich sein können.

Das Stadtarchiv hat die Aufgabe, die Bestände fortlaufend zu ergänzen und zu bewahren, aber auch der Öffentlichkeit zu präsentieren. So finden vor Ort regelmäßig Ausstellungen statt und Schulgruppen nutzen den historischen Bestand, um für ein Projekt zu recherchieren. „Jeder Interessierte ist eingeladen, das Archiv zu besuchen und zu schauen, was er beispielsweise über die Geschichte seiner Familie, seines Hauses, seiner Straße, seines Vereins oder allgemein zu Blomberg mit seinen Ortsteilen erfahren kann“, erklärt Zoremba.

Dabei sollten die Besucher unbedingt etwas Zeit mitbringen, denn das Archiv bewahrt schätzungsweise 12.000 bis 15.000 Akten auf – von 1448 bis heute. Dazu kommen rund 5000 Fotos sowie gut 500 Plakate und Schaukarten. In kleinerem Umfang sind sogar Ton- und Filmaufnahmen abgelegt.

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