Hauptgeschäftsstraße Langer Steinweg
Jede historische Stadt hat ihre Hauptgeschäftsstraße, an der sich Handel, Gewerbe und Kaufleute im Lauf der Jahrhunderte angesiedelt haben beziehungsweise ansiedeln. Im geschichtsträchtigen und ursprünglichen Blomberg war das der Lange Steinweg.
Folgerichtig beschäftigt sich an dieser Straße auch ein Geschichtszeichen genauer mit Ursprung, Entwicklung und der heutigen Zeit. „Hier haben früher die wohlhabenden Kaufleute gelebt“, weiß Stadtarchivar Dieter Zoremba zu berichten. Auch auf dem Geschichtszeichen selbst heißt nach es den Ausführungen von Dr. Heinrich Stiewe: „Am Langen Steinweg wohnten die führenden Kaufmannsfamilien der Stadt in stattlichen Dielenhäusern.“ Und das hatte Gründe. Mitte des 13. Jahrhunderts gründete Edelherr Bernhard III. die Nelkenstadt – und das planmäßig.
Eine der Hauptstraßen: der Lange Steinweg. Durch das Niedere Tor verlief damals mit der Kölnischen Landstraße ein Handelsweg in die Stadt, von dort aus weiter bis zum Marktplatz und dann über den Kurzen Steinweg durch das Heutor wieder aus der Stadt hinaus. „Kurzer und Langer Steinweg heißen so, weil sie die ersten gepflasterten, also mit Steinen versehenen, Straßen im gesamten Stadtgebiet waren“, hat Dieter Zoremba auch noch eine interessante Randnotiz parat.
Spannend ist darüber hinaus die Tatsache, dass von den alten Kaufmannshäusern auch heutzutage noch einige existieren.
Dr. Heinrich Stiewe hat stellvertretend, nach Hausnummern sortiert, einige vorgestellt. Zum Haus Langer Steinweg 1 heißt es: „Ehemalige Gaststätte Kaiserhof. Fachwerkvorderhaus, erbaut 1688 von Johann Engelbert Höcker vor älterem Saalhinterhaus um 1550. Wohnsitz der Bürgermeisterfamilie Theopold.“
Bei Nummer 17 handelt es sich um ein 1657 von Hans Piderit erbautes Fachwerkdielenhaus.
Zu Nummer 20 erklärt Heinrich Stiewe auf dem Geschichtszeichen: „Ältestes Fachwerkhaus der Stadt mit Kernbau von 1452, Keller unter dem Saal von 1455. Wiederaufbau nach der Zerstörung von 1447. Saalbau erneuert 1662 von Pastor Christoph Levin Theopold, Außenwände erneuert 1826.“
Das Haus mit der Nummer 26 wird folgendermaßen beschrieben: „Einziges steinernes Dielenhaus in Blomberg, erbaut im 16. Jahrhundert von Kaufmann Johann Schröder. Sein Sohn Henrich Schröder ließ 1613 den prächtigen Fachwerkgiebel errichten.“