Schweigegarten ist ein besonderer Ort der Ruhe
Wer einen Rundgang durch das historische Blomberg macht, kommt an einigen Orten und Gebäuden höchstwahrscheinlich in jedem Fall vorbei.
Einer dieser Orte ist der Schweigegarten. Der liegt direkt zwischen dem Böhmerhof und dem alten Amtshaus etwas versteckt am Pideritplatz.
Unwichtig ist dabei, ob man vielleicht einen Spaziergang durch die Nelkenstadt anhand der Geschichtszeichen macht – da sich solche im Burggarten und am Martiniturm befinden, führt der Weg fast zwangsläufig am Schweigegarten vorbei –, oder unterhalb der Stadtmauer entlanggeht, da die Rückseite des besagten Ortes ein Teil der alten Mauer ist.
Beim Betreten des Schweigegartens bietet sich ein Bild der Idylle und Stille. In dem kleinen, geschützten Bereich mit Rundweg besteht auf Bänken die Möglichkeit zu einer kurzen Pause.
Fast zentral, auf einer kleinen Wiese unter einem Baum, befindet sich ein Gedenkstein für den aus Blomberg stammenden fürstlich-lippischen Oberregierungsrat Carl Piderit.
Zudem existieren direkt an der Stadtmauer die Grabplatten des Freiherrn Christian von Ulmenstein und seiner Frau. Von Ulmenstein begründete einst die Blomberger Nelkenzucht.
Relativ zentral sind darüber hinaus die Reste eines ehemaligen Wachturmes zu erkennen, der von der ursprünglichen Wehrhaftigkeit Blombergs zeugt.
In der jüngeren Vergangenheit wurden der gesamte Schweigegarten und im Besonderen der einstige Wachturm im Zuge von Baumaßnahmen erheblich aufgewertet.
Fußgänger*innen können über einige Treppenstufen zur Stadtmauer gehen, eigens für Rollstuhlfahrer*innen fand der Einbau einer kleinen Rampe samt Geländer statt.
Im halboffenen Turm bietet nun eine Wendeltreppe die Möglichkeit zum kurzen Aufstieg. Wer oben angekommen ist, wird mit einem wunderbaren Blick über die nähere Umgebung der Nelkenstadt belohnt.
Im Rahmen der Blomberger Kunstmauer, einer Freiluftausstellung, haben verschiedene Künstler*innen immer die Gelegenheit, ihre Werke im Schatten des einstigen Turmes und zentral auf der Wiese auszustellen.
Warum es den Namen Schweigegarten gibt, ist allerdings unklar. Stadtarchivar Dieter Zoremba meint: „Wahrscheinlich ist, dass die heutige Bezeichnung im Volksmund entstanden ist.“