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Zeittafel zur Geschichte der Stadt Blomberg

12311255 Stadtgründung durch Bernhard III.. Ein genaues Datum ist nicht überliefert. Blomberg gehört nach Lippstadt (gegründet um 1180) und Lemgo (um 1190) zusammen mit Horn (um 1240) zur mittleren Generation lippischer Städte. Es folgten Detmold (um 1265) und Bad Salzuflen (1488).

1283 Erste urkundliche Erwähnung der Stadt Blomberg.

1291 Erstmalige Erwähnung von Ratsherren und Gemeinheit.

1305 Simon I. verlegt seinen Wohnsitz nach Blomberg. Die Stadt wird bis 1511 Hauptresidenz der Edelherren zur Lippe.

1407 Blomberg wird in der Eversteinschen Fehde belagert, aber nicht erobert.

1447 Blomberg wird in der Soester Fehde von Truppen des Erzbischofs von Köln belagert, erobert und fast vollständig zerstört.

1448 Bernhard VII. bestätigt Blomberg die alten Stadtrechte.

1460 Eine Frau namens Alheyd stiehlt aus der Stadtkirche 45 geweihte Hostien und wirft sie in einen Brunnen. Alheyd wird für dieses Vergehen mit dem Tode bestraft und vor der Stadt auf dem Scheiterhaufen verbrannt. Dem Brunnenwasser wird fortan heilende Kraft nachgesagt, sodass eine Wallfahrt nach Blomberg einsetzt.

14621477 Bau der Klosterkirche.

1468 Gründung des Klosters Zum Heiligen Leichnam durch Bernhard VII.

1500 Urkundliche Erwähnung eines jüdischen Friedhofs in Blomberg.

1511 Bernhard VII. wird in der Gruft der Klosterkirche beigesetzt.

1536 Auflösung des Klosters in Folge der Reformation.

1587 Bau des heutigen Rathauses am Marktplatz.

1589 Ilse Winter und Gese Henneke aus Donop sowie Catharina Hilker aus Kleinenmarpe werden der Hexerei bezichtigt, in Blomberg zum Tode verurteilt und auf dem Scheiterhaufen verbrannt (siehe Erklärung des Hauptausschusses vom 10.03.2015).

1596 Erste urkundliche Erwähung jüdischer Bevölkerung in Blomberg.

1624 In Blomberg leben 1640 Einwohner in 308 Häusern.

1627 Der Blomberger Pastor Johannes Piderit lässt mit der Lippischen Chronik die erste Darstellung der lippischen Geschichte drucken.

1648 Nach dem Dreißigjährigen Krieg leben in Blomberg 675 Einwohner in 144 Häusern.

17481838 Burg und Amt Blomberg kommen in den Besitz der Grafen von Schaumburg-Lippe.

1776 In Blomberg leben 1599 Einwohner. Damit ist Blomberg nach Detmold und Lemgo drittgrößte Stadt in Lippe.

1800 Die Schuhmacherei ist mit über 100 Meistern stärkstes Gewerbe in Blomberg. Die Blomberger Schuhmacher exportieren ihre Produkte bis nach Kassel, Osnabrück, Hannover und Braunschweig.

Anfang 19. Jh. Beginn der Blomberger Nelkenzucht, die die Stadt bis zum Ersten Weltkrieg auch international als Nelkenstadt bekannt macht.

1807 In Blomberg leben 1716 Einwohner.

1808 Bau der Synagoge Im Siebenbürgen.

1833 Abbruch der Martinikirche. Der Glockenturm bleibt in gekürzter Form erhalten.

1833 Geburt von Louis Paulsen, einer der weltweit stärksten Schachspieler des 19. Jahrhunderts.

1835 In Blomberg leben 2141 Menschen.

1843 Mit der Einführung einer neuen Städteordnung verlieren die Zünfte ihre politischen Rechte.

1847 Hermann Vöchting, der führende Botaniker seiner Zeit, wird in Blomberg geboren.

1863 Der Wagenbauer Schwarze baut an der Neuen Torstraße (Nr. 34) das erste Haus außerhalb des mittelalterlichen Stadtkernes.

1871 Die Stadtsparkasse Blomberg/Lippe nimmt ihren Geschäftsbetrieb auf.

1880 In Blomberg leben 2569 Einwohner.

1885 Gründung der ersten Blomberger Stuhlfabrik durch Eduard Krohne.

1893 Der Sägewerksbesitzer Berhard Hausmann entwickelt weltweit die erste Buchensperrholzplatte.

1890er Gründung mehrerer Stuhlfabriken. Die Holzverarbeitung ist industrieller Leitsektor für Blomberg.

1897 Blomberg erhält einen Eisenbahnanschluss an die Strecke Altenbeken–Hannover. Der Personenverkehr wird 1951 eingestellt.

1908 Beginn des Baus der Kanalisation.

1911 Erste Elektrizitätsversorgung durch das städtische Elektrizitätswerk.

19141918 Im Ersten Weltkrieg werden 180 Blomberger getötet bzw. vermisst.

1926 Eröffnung der Straßenbahnlinie nach Horn (1936 eingestellt).

1936 Eröffnung des Freibades am Wesselweg.

1937 Errichtung der ersten katholischen Kirche nach der Reformation.

1937 Auswanderung der jüdischen Familie Königheim nach Argentinien. Die einzige verbleibende Jüdin Emma Lipper wird 1940 deportiert.

1939 Blomberg hat 5100 Einwohner.

1944 Im Blomberger Ortsteil Mossenberg wird der spätere Bundeskanzler Gerhard Schröder geboren.

19391945 Im Zweiten Weltkrieg werden 205 Blomberger getötet, 105 gelten als vermisst. Blomberg bleibt von Zerstörungen verschont.

19451952 Einquartierung von bis zu 1500 Displaced Persons aus dem Baltikum.

1953 Neubau des Städtischen Gymnasiums am Ostring.

1957 Die Firma Phoenix Contact siedelt sich auf dem Flachsmarkt an.

19621996 Blomberg ist Garnisonsstadt der Nato (3. niederländische Gelenkwaffengruppe).

1964 Ansiedlung der Firma Synflex in Blomberg.

1968 Baubeginn des Schulzentrums an der Ulmenallee.

1970 Kommunale Neugliederung. Die bis dahin selbstständigen Gemeinden Altendonop, Borkhausen, Brüntrup, Cappel, Dalborn, Donop, Eschenbruch, Großenmarpe, Herrentrup, Höntrup, Istrup, Kleinenmarpe, Maspe, Mossenberg-Wöhren, Reelkirchen, Siebenhöfen, Tintrup und Wellentrup kommen zur Stadt Blomberg.

1972 Gründung der Blomberger Versorgungsbetriebe (Strom, Wasser, Gas).

1973 Planungsbeginn der Stadtsanierung im historischen Stadtkern. Offizieller Abschluss der Arbeiten mit Enthüllung des Alheyd-Brunnens auf dem Marktplatz 1989.

1983 700 Jahre Stadt Blomberg: 1283–1983.

1995 Restaurierung der ehemaligen Synagoge. Nutzung als Stadtarchiv.

1996 Die Frauenhandball-Mannschaft der HSG Herrentrup-Blomberg steigt in die 1. Bundesliga auf.

2000 Blomberg hat 17.650 Einwohner.

2005 Gründung der Bürgerstiftung Zukunft Blomberg.

2005 Bundeskanzler Gerhard Schröder empfängt in Blomberg den französischen Staatspräsidenten Jacques Chirac.

2007 Die Firma Phoenix Contact erreicht erstmals einen Milliardenumsatz und beschäftigt insgesamt 9300 Mitarbeitern, davon 3500 in Blomberg.

2008 725 Jahre Stadt Blomberg: 1283–2008.