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Cappel besitzt alte Kirche und hochmodernen Golfplatz

Ganz im Westen der Großgemeinde Blomberg geht es sportlich zu. In Cappel befindet sich nämlich einer von lediglich drei Golfplätzen im Kreis Lippe. Die erste Golfrunde fand auf dem parkähnlich angelegten 18-Loch-Platz bereits im Juni 1983 mit dem bekannten Golfprofi Bernhard Langer statt. Am 30. Mai 2013 stand dann die offizielle Eröffnung des neu gestalteten Clubhauses an, an der über 300 Mitglieder und Gäste teilnahmen.

Doch nicht nur die Golffreund*innen kommen rund acht Kilometer von Blombergs Stadtkern entfernt voll auf ihre Kosten. Auch Tennisplätze gibt es im viertgrößten Ortsteil der Nelkenstadt genauso wie ein kleines Fußballstadion, wo jeweils der SV Cappel aktiv ist.

Besonders stolz sind die rund 575 Einwohner aber auf ihre alte Dorfschule, die Anfang der 1990er-Jahre zu einem Dorfgemeinschaftshaus – und damit zum Mittelpunkt des örtlichen Lebens – umgebaut wurde. Folgerichtig finden hier neben verschiedenen Versammlungen der Vereine auch Veranstaltungen statt.

Stellvertretend ist das Lockfest der Cappler Lockvögel zu nennen, das immer im Sommer viele Besucher*innen anlockt, die dann die Klänge bekannter Musiktitel genießen. Wiederkehrende Veranstaltungen sind außerdem Sportfest, Boßelturnier und ein Weihnachtsmarkt. Dazu kommt die Dorfmeisterschaft in Kniffel und Darts, die der Ziegler- und Handwerkerverein Cappel-Mossenberg-Wöhren veranstaltet, der sich neben einem aktiven Dorfleben um den Erhalt verschiedener Traditionen kümmert.

Vorsitzender ist hier Dietmar Albrecht, der darüber hinaus seit vielen Jahren den Posten des Ortsvorstehers innehat. „Die Infrastruktur in Cappel passt. Wir haben neben Gewerbebetrieben auch zwei Kinderspielplätze und die Cappeler Löschgruppe der Blomberger Feuerwehr“, berichtet Albrecht.

Jahrhundertelang hatte auch die Cappeler Kirche Strahlkraft. Um 800 wurde eine Kapelle errichtet, die wahrscheinlich die erste christliche Kirche in Lippe darstellt. Aus einer Urkunde aus dem Jahr 1366 geht zudem hervor, dass sich in Cappel einer der Amtssitze des lippischen Landesherrn Bernhard V. befand. Sogar bis 1590 traf sich der Landesherr in Cappel mit den Vertretern der Städte und Adelsgüter zu Beratungen. Noch bemerkenswerter ist aber, dass in Cappel 1538 die lutherische Kirchenverfassung verabschiedet und anschließend in ganz Lippe eingeführt wurde.

Nachdem die Cappeler Kirche im Dreißigjährigen Krieg abbrannte und der Nachfolgebau 1827 einstürzte, steht noch heute das 1829 fertiggestellte Gotteshaus im klassizistischen Stil. Im wahrsten Sinne des Wortes herausragend ist der senfgelbe und von Weitem sichtbare 50 Meter hohe Kirchturm.

Trumpf ist neben besagtem Angebot in den Bereichen Sport, Musik und Kirche die Tatsache, dass die Wege von Cappel aus nach Blomberg, Lemgo, Barntrup und Detmold kurz sind. Da es aber nach wie vor keine Ortsumgehung gibt, schieben sich Tag für Tag zahlreiche Fahrzeuge durch den Kern des Dorfs.

Immerhin hat das Land Nordrhein-Westfalen grünes Licht für weitere Planungsstufen der L 758 gegeben – was laut Dietmar Albrecht bitte nötig ist, schließlich sagt er: „Diese Ortsumgehung wünschen wir uns alle schon lange, da insbesondere der Ortseingang in Richtung Altenkamp, wo kein Bürgersteig existiert, problematisch ist.“